Dokument Nr. 49:
Pro-Juventute_Gründer Ulrich Wille. Der Mann, der Hitler in die Schweiz holte. Artikel von Beat Grossrieder im Beobachter, Zürich, vom 11. April 2012 Hier der Link zum Artikel als .pdf | |
Kommentar: Die Zeitschrift "Der schweizerische Beobachter" informierte seit der historischen Artieklserie von Hans Caprez (1972), die zur Schliessung des "Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse" führte, immer wieder über die Anliegen der Jenischen und über die Fortschritte der historischen Forschung betreffend die Hintergründe der genozidalen Verfolgung der Jenischen durch die Pro Juventute mittels systematischer und gezielter Kindswegnahmen. Der Beobachter wies auch immer wieder, im Unterschied zu manchen WissenschaftlerINNen, auf die führende Rolle des mit den Nazis eng verbundenen Gründers der Pro Juventute Ulrich Wille junior hin. Dieser hatte von der Gründung 1912 bis zu seinem Tod 1959 als Stiftungskommissionspräsident der Pro Juventute deren oberste Leitung inne. Dass sich seine Nazifreundlichkeit in entsprechenden Auffassungen Dr. Alfred Siegfrieds, des Leiters des "Hilfswerks", spiegelte, geht daraus hervor, dass Alfred Siegfried noch 1964 Bücher mit Beiträgen von Nazi-Rassenforschern wie Robert Ritter uund Friedrich Stumpfl als Fachliteratur empfahl. Er teilte mit ihneen die Auffassung von der angeblichen "erblichen Minderwertigkeit" der Jenischen. Der Besuch Hitlers in der Schweiz ist seit 1978 durch einen Artikel des Historikers Willi Gautschi bekannt; daa Buch "Die Geborene" von Alexis Schwarzenbach (2004) brachte weitere Einzelheiten zu Tage. |